Dr. Johannes Fellinger übergab in einem Festakt am 17. Jänner in Linz die Leitung des Instituts für Sinnes- und Sprachneurologie im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder an seinen Nachfolger Dr. Johannes Hofer.

Dr. Johannes Fellinger übergab in einem Festakt am 17. Jänner in Linz die Leitung des Instituts für Sinnes- und Sprachneurologie im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder an seinen Nachfolger Dr. Johannes Hofer.
Man könnte wehmütig werden, wenn eine derartige Lichtgestalt der „Behindertenmedizin“ wie Johannes Fellinger, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, in den Ruhestand geht (gehen muss)… Die Feier im gerammelt vollen Festsaal war aber vielmehr ein Freudenfest der ehrlichen Gefühle! Nicht nur in der Person von Johannes Fellinger selbst, der lebenslang inspiriert wurde durch seinen tauben Vater und vielen ebenso betroffenen Menschen, sondern auch durch die ehrenden Festredner, allen voran Kardinal Christoph Schönborn und oö. Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer, wurde so viel Herzenswärme, bedingungslose Menschenliebe und universelle Weisheit sichtbar, dass es dem tief berührten Publikum einen wahren Trost und Hoffnungsschimmer in unruhigen und sorgenerfüllten Zeiten wie diesen schenkte!
Zwar geht Johannes Fellinger als Primar des von ihm gegründeten Instituts in den Ruhestand, doch sein Nachfolger übernimmt ein bestens eingespieltes Team. Darüber hinaus bleibt Dr. Fellinger glücklicherweise noch in mehreren Funktionen als Vortragender, Experte, Berater, Vereinsfunktionär usw. aktiv.
Für die Lebenshilfe hat das Wirken von Dr. Fellinger besonders deswegen hohe Bedeutung, weil er in Linz die „Ambulanz für Inklusive Medizin“ gegründet hat und die Eröffnung einer ebensolchen in Wien befördert hat. Diese beiden Angebote sind für Menschen mit schweren mehrfachen Beeinträchtigungen oft die allereinzigen Anlaufstellen weit und breit, um eine adäquate medizinische Versorgung zu erhalten. Dafür kann ihm nicht genug DANKE gesagt werden! Unter seinen unzähligen Verdiensten seien die Gründung und Leitung des „D-A-CH-Verbands Inklusive Medizin“ der deutschsprachigen Länder sowie die Etablierung der „Lebenswelten“ hervorgehoben, Wohn- und Arbeitsstätten für gehörlose Menschen mit zusätzlichen Beeinträchtigungen, die hier Sinn und Erfüllung erleben dürfen.
Bericht & Fotos von Mag. Bernhard Schmid, Generalsektretär der Lebenshilfe Wien
Denen, die man am schwersten versteht, muss man am meisten zuhören!